„Landschaft – Ausdruck der eigenen Unruhe“ nach Munch

Malerei als Beherrschung verschiedenster Techniken, als perfekte Abbildung eines Bildgegenstandes mag viele in ihrem Verständnis von bildnerischer Kunst befriedigen, doch für Elena-Florentine Kühn ist und kann sie nur Grundstock sein für eine weit tiefere Kategorie.

1997 war ein wichtiger Schritt in ihrer künstlerischen Entwicklung. Die damals entstandene „Froschreihe“, ausgehend vom Gegenstand, dem toten Frosch, sich aber letztlich davon lösend, bedeutete eine Befreiung vom Dinghaften, die Raum schuf für andere Bildwelten, die sich seitdem beinahe wundersam wie immer neue Türen öffnen.

In den heutigen Arbeiten von Elena-Florentine Kühn tendiert das Gegenständliche gen Null, ist aber stets latent im (Unter)grund vorhanden, nicht sichtbar, aber denkbar, erahnbar. Die Bildaussage verdichtet sich in geradezu klassischer Malerei mit völlig neuen Inhalten.

Bestimmendes Thema in den Arbeiten von Elena-Florentine Kühn ist die Landschaft. Allerdings nicht im herkömmlichen Sinne des Verständnisses von Landschaftsmalerei, sondern als eine Sehphilosophie, die die Grenzen zwischen Makro- und Mikrokosmos negiert und sie überwindet.

Immer neue Ziele, Techniken, das kurzfristige Überwinden großer Entfernungen lassen den Menschen den Blick auf „das Kleine“ verlieren. Mit ihrer künstlerischen Arbeit gewinnt Elena-Florentine Kühn ein Stück davon zurück. So erhalten Oberflächen von Gesteinen, filigrane Strukturen von Insekten und Krebstieren ungewohnte Bedeutungen, gewinnen geradezu den Raum, gleichsam als Genese einer „traumhaften“ Landschaft.

Ihr Pinselduktus, der im musikalischen Sinne von sanften Klängen bis zu brachialen Intonationen reicht, geheimnisvolle Oberflächen, die für den Betrachter manche Frage nach dem „wie“ aufwerfen, sowie die darüber und darunter gelegten, chiffreartigen, archetypischen Zeichnungen erzeugen eine erhebliche, elementare Bildenergie, die ein genaues Hinsehen und Erkunden der malerischen Arbeiten von Elena-Florentine Kühn geradezu herausfordert und stets belohnt wird.

© Peter Liebald 2000

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